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Anlageklassen-Indexfonds versus aktiv verwaltete Fonds

Anlage-Klassen-Fonds sind die effizienteste Form des Investierens und bieten Vorteile gegenüber aktiv investierenden Fonds und ETFs. In der Vergangenheit waren Anlage-Klasse-Fonds institutionellen Anlegern und Großinvestoren vorbehalten. Über als ETF-Experte zertifizierte, akkreditierte Honorarberater steht das Investieren in Anlage-Klassen-Fonds auch Privatanlegern offen.

Die Vorteile der Anlageklassenfonds

1. Niedrigere laufende Kosten
2. Geringerer Umschlag und dadurch geringere Kosten
3. Geringerer Umschlag und durch seltenere Steuerabführung höhere Erträge
4. Stetig nachgehaltene Marktsegmente

1. Niedrigere laufende Kosten
Alle Publikumsfonds und individuell verwalteten Depots sind mit Kosten verbunden, zu denen Verwaltungsgebühren, administrative Kosten und Depotgebühren gehören. Sie werden in Prozentsätzen im Verhältnis zu den Vermögenswerten ausgedrückt. Laut einer aktuellen Studie von Prof. Thorsten Hens von der Universität Zürich liegen die laufenden jährlichen Gesamtkosten bei aktiv gemanagten Aktienfonds bei 2,4% und bei Dachfonds bei 3,6%.  Im Vergleich beträgt die Kostenquote bei institutionellen Anlagefonds gerade mal ein Viertel der Kosten von „normalen“ Publikumsfonds für Privatanleger. Wenn alle anderen Faktoren gleich sind, führen geringere Kosten zwangsläufig zu höheren Renditen.

2. Geringerer Umschlag und dadurch geringere Kosten
Die meisten Vermögensverwalter nehmen viele Käufe und Verkäufe vor und meinen, daraus Mehrwert schöpfen zu können. Den Anteilsinhabern kommt dies aber teuer zu stehen, da bei jeder Transaktion Kosten wie Provisionen, Margen und Kosten aus Markteinflüssen anfallen. Diese verborgenen Kosten summieren sich zu Beträgen, die höher als die operativen Kosten sind, wenn der Fonds selbst häufig umschichtet oder in Nebenwerte mit vergleichsweise hohen Transaktionskosten investiert. Institutionelle Anlageklassenfonds haben in der Regel erheblich geringere Umschlagsquoten, da die institutionellen Investoren von ihnen bestimmte Anlageklassenrenditen mit so geringen Kosten wie möglich erwarten.

3. Geringerer Umschlag und dadurch niedrigere Steuern
Verkauft ein Investor Wertpapiere mit Gewinn, fällt jedes Mal die Abgeltungssteuer in Höhe von 25% auf den realisierten Gewinn an. Je öfter Investoren also in ihrem Depot umschichten, desto öfter fällt Abgeltungssteuer an. Das als Steuer an das Finanzamt abgeführte Kapital kann im Depot keine Rendite mehr erwirtschaften. Halten Investoren ihre Wertpapiere dagegen länger in ihren Depots und müssen somit weniger oft Abgeltungssteuer abführen, kann das Kapital länger für sie arbeiten. Die Abgeltungssteuer fällt dann zwar trotzdem an, aber erst im Zeitpunkt des Verkaufs. Berechnungen zeigen, dass dies erhebliche Vorteile bei der Kapitalmehrung mit sich bringt. Die einmal adjustierte Allokation der einzelnen Anlageklassenfonds in ihrem Depot muss erst verändert werden, wenn sich Ihre Risikoeinstellung oder sich der von Ihnen gewünschte Anlagehorizont deutlich geändert hat. Ansonsten müssen Anlageklassenfonds nicht umgeschichtet werden, was für Sie zu höheren Erträgen führt.

4. Stetig gepflegte Marktsegmente
Die Mehrzahl der Anlageberater ist sich einig, dass der größte Faktor für Performance die Portfoliostrukturierung ist, wie also Ihr Geld auf verschiedene Anlagekategorien aufgeteilt wird. Allerdings kann man eine effektive Allokation nur erreichen, wenn die Anlagen im Portfolio eine konsistente Strukturierung beibehalten. Das bedeutet, dass Ihre Anlagen innerhalb Ihrer ursprünglich gewünschten Anlageklasse bleiben müssen. Leider bedingen die meisten aktiv verwalteten Fonds, dass Sie die Kontrolle über Ihre Portfoliostrukturierung aufgeben müssen. Institutionelle Anlageklassenfonds müssen aufgrund ihrer Anlagemandate dagegen voll in der von ihnen repräsentierten Anlageklasse investiert bleiben.

Unterschiede zwischen Anlageklassen-Indexfonds und ETFs

Viele Anleger entscheiden sich aufgrund der günstigen Kostenstruktur für ETFs ohne genau zu wissen, was dahinter steckt. Statt bis zu 3,5% für einen aktiv gemanagten Investmentfonds, nur bis zu 0,5% an jährlichen Kosten, sowie der günstige Erwerb über die Börse, statt dem Fondsausgabeaufschlag von bis 5%, sind überzeugende Gründe. Doch aktuell sind in Europa 1300 verschiedene ETFs im Börsenhandel und die richtige Auswahl erfordert Expertenwissen sonst drohen Überraschungen. Allein 2013 wurden laut einer Morningstar-Studie 145 der in Europa im Handel zugelassenen ETFs mangels Liquidität geschlossen.

Im Gegensatz zu Anlageklassen-Indexfonds fallen beim Kauf von ETFs über die Börse Transaktionskosten an. Auch die Handelsspanne zwischen Kauf- und Verkaufskurs ist zu berücksichtigen. Dieser Spread ist bei illiquiden ETFs größer als bei liquiden. In volatilen Zeiten steigt der Spread. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima 2011, betrug der Spread auf den MSCI Japan Index mehr als 5%, einige Market Maker lehnten es sogar ab überhaupt Kurse zu stellen.

Bei voll replizierenden ETFs werden die einzelnen Wertpapiere, die im Index enthalten sind, physisch erworben. Oftmals erwerben ETFs jedoch nicht die gesamten Wertpapiere des Index, sondern nur einen Teil, der den Index charakterisiert (Optimiertes Sampling). Bis zu 50% der ETFs bilden den Index sogar synthetisch über Swaps nach. Bei synthetischen ETFs wird das Vermögen in einem Sicherheitskorb veranlagt, ein sogenanntes Collateral. Der Collateral Basket besteht meist aus Blue-Chip Aktien und Staatsanleihen. Die Indexperformance wird synthetisch mittels eines Swaps nachgebildet, der Kontrahent ist oft die eigene Bank. Der Kontrahent erhält die Performance aus dem Sicherheitskorb. Geht der Kontrahent insolvent, wird auf den Sicherheitskorb zugegriffen. Der Gesetzgeber hat den Anteil des ETF-Vermögens, dass ungesichert verswapt werden darf, auf 10% begrenzt. Sprich der maximale Verlust, abgesehen von der ETF-Wertentwicklung, beträgt bei Insolvenz 10% des ETF-Vermögens.

FAZIT

Anlage-Klassen-Fonds sind die effizienteste Form des Investierens und bieten Vorteile gegenüber aktiv investierenden Fonds und ETFs. In der Vergangenheit waren Anlage-Klasse-Fonds institutionellen Anlegern und Großinvestoren vorbehalten. Über als ETF-Experte zertifizierte, akkreditierte Honorarberater steht das Investieren in Anlage-Klassen-Fonds auch Privatanlegern offen.

Privatanleger die in ETFs investieren, sollten sich gründlich über die Konstruktion der ETFs informieren und auf liquide und voll replizierende ETFs setzen. Synthetische Konstruktionen über Swaps sollten gemieden werden.

 

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